Diagnose & Behandlung – Blut im Stuhl

Sobald man Blutauflagerungen oder Blut im Stuhl beobachtet, ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Mithilfe von gezielten Untersuchungen kann der Arzt die Ursachen für die Beschwerden feststellen. Eine genaue Diagnose ist sehr wichtig. Durch den ständigen Blutverlust kann sich auf Dauer Anämie (Blutarmut) entwickeln. Im Rahmen der Diagnose muss ein Arzt herausfinden, an welcher Stelle im Magen-Darm-Trakt die Blutung auftritt.

Farbe des Stuhls – erster Hinweis für Diagnose

Schwarzes Blut
Bei schwarz gefärbtem Blut besteht der Verdacht auf Krankheiten im oberen Gastrointestinal-Trakt wie Ösophagus-Varizen oder Magen-Karzinom.

Hellrotes Blut
Sind hellrote Blutauflagerungen sichtbar, sind Krankheiten im unteren Gastrointestinal-Trakt wie entzündliche Darmerkrankungen, Hämorrhoiden oder Analfissuren die Auslöser.

Okkultes Blut
Okkultes Blut entdeckt man nur durch einen Stuhlbluttest beziehungsweise einen Papierstreifentest wie zum Beispiel einen Hämoccult-Test. Mithilfe einer biochemischen Reaktion weist dieser Test Blut im Stuhl nach, das man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Okkultes Blut deutet auf blutende Darmpolypen hin. Im schlimmsten Fall kann es sich um Tumore im Darm-Bereich oder um Darmkrebs handeln.

Untersuchung zur Diagnose – Blut im Stuhl

Untersuchungsgespräch

In einem ausführlichen Gespräch befragt der Arzt den Patienten zu folgenden Punkten:

  • Stuhlgewohnheiten ( Durchfall oder Verstopfung, veränderter Stuhl)
  • diverse Beschwerden wie beispielsweise Bauchschmerzen
  • Vorerkrankungen wie etwa Darmpolypen, Magengeschwüre oder Hämorrhoiden
  • Ernährung und Appetit
  • Gewichtsveränderung während der letzten Wochen

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt den Bauch ab und horcht diesen Bereich auch mit dem Stethoskop ab. Zusätzlich erfolgt das Abtasten des Enddarmes mit dem Finger (rektale Untersuchung). Hämorrhoiden und Enddarm-Tumore erkennt der Arzt meist mit dieser einfachen Untersuchung und kann eine Diagnose für Blut im Stuhl stellen.

Labor-Untersuchungen

Im Labor wird eine Stuhl- und Blutuntersuchung durchgeführt. Außerdem ist manchmal eine Spiegeluntersuchung des Magen-Darm-Traktes notwendig. Mit dieser sogenannten Endoskopie sichert man bei Blut im Stuhl die Diagnose. Je nach vermutetem Ort der Blutung wählt der Arzt eine Darmspiegelung (Koloskopie), Magenspiegelung (Gastroskopie) oder eine Enddarmspiegelung (Rektosigmoidoskopie).

Weitere Untersuchungen

Um die Diagnose sicher bestimmen zu können, führt der Arzt in manchen Fällen weitere Untersuchungen durch. Eine Röntgenaufnahme der Baucharterien (Mesenterikographie), eine Röntgenuntersuchung des Bauchs oder eine Szintigraphie können weitere Hinweise auf die Art der Erkrankung geben. Bei einer Szintigraphie erhält der Betroffene Radiopharmaka. Diese leicht radioaktiven Medikamente reichern sich in dem Organ oder den jeweils zu untersuchenden Körperregionen an. Durch die Radiopharmaka erfolgt die Markierung eines Organs oder seines Stoffwechsels. Bei der eigentlichen Szintigraphie zeichnet eine spezielle Kamera auf, wo das radioaktive Medikament vermehrt auftritt. Durch das angefertigte Bild (Szintigramm) erhält der Arzt Hinweise über eine eventuelle krankhafte Veränderung.

Blut im Stuhl – Behandlung

  1. » Behandlung im oberen Magen-Darm-Bereich
  2. » Behandlung im unteren Magen-Darm-Bereich

Behandlung bei starken Blutungen im oberen Magen-Darm-Bereich

Erste Maßnahmen
Handelt es sich um Blutungen im Magen-Darm-Bereich, ist meistens eine sofortige Abklärung im Krankenhaus notwendig. Da die Gefahr des Volumenverlustes besteht, muss man bei einer größeren Blutung die Kreislaufverhältnisse (Blutdruck und Puls) überwachen. Bettruhe ist notwendig. Bei Kreislaufproblemen oder bei großem Blutverlust, verabreicht man eine Blutinfusion. Handelt es sich um eine obere Magen-Darm-Blutung, erfolgt über eine Magensonde üblicherweise eine Spülung mit Eiswasser, die 20 Minuten dauert. In 75 Prozent der Fälle erreicht man einen Stillstand der Blutung.

Bestimmen der Blutungsquelle und Therapie
Anschließend kann man die Blutungsquelle über eine Magenspiegelung (Endoskopie) suchen. Die gezielte Behandlung erfolgt mittels Laserstrahlen oder durch Elektrokoagulation. Falls diese Behandlung keinen Erfolg zeigt, sucht man die blutenden Gefäße mit einer Gefäßdarstellung (Angiographie). Zum Stillen der Blutung benutzt man diverse Techniken wie zum Beispiel die Katheterembolisation. Man erzeugt eine künstliche Embolie über Gewebeteilchen, die durch Katheter eingeführt werden. So kommt es zum Verschluss eines Blutgefäßes. Falls die oben beschriebenen Methoden nicht helfen oder die Blutung aus einem durchgebrochenen Magengeschwür stammt, muss eine Operation durchgeführt werden.

Behandlung von Blutungen im unteren Magen-Darm-Bereich

Damit die Blutungsquelle im Darmbereich lokalisiert werden kann, besteht die Notwendigkeit einer Darmspiegelung. Diese Untersuchung sollte nach einer Darmsäuberung erfolgen. In kritischen Phasen bedeutet dies oft einen zu hohen Zeitverlust. Besonders ältere Personen tolerieren meist nicht mehr als einen Liter Elektrolytgetränk pro Stunde, das man für die Darmreinigung trinken sollte. Zur Vorbereitung sind bis zu vier Liter erforderlich, die außerdem ein erhöhtes Aspirationsrisiko beinhalten können. Wartet man zu lange, kann sich die Identifizierung der blutenden Stelle verzögern.

Schnell durchgeführte Darmspiegelung

Innerhalb von 24 Stunden durchgeführt, findet man mithilfe einer Darmspiegelung 48 bis 97 Prozent der Blutungen. Handelt es sich um eine starke Blutung und die Darmspiegelung erfolgt ohne Vorbereitung, findet man mit einer Sicherheit von 97 Prozent die Blutungsquelle. Heute führt man als Kompromiss die forcierte Darmreinigung mithilfe einer nasogastralen Sonde durch. Bei einer offenen peranalen Blutung schreiben die Leitlinien eine Darmspiegelung und eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (Spiegelung des Magens, der Speiseröhre und des Zwölffingerdarmes)vor. Manchmal übersieht man Blutungen bei der Diagnostik wie beispielsweise eine Blutung auf Ösophagusvarizen, eine Blutung im medialen Zwölffingerdarm-Bereich. Bei einer Darmspiegelung kann es vorkommen, dass man innere Hämorrhoiden oder eine Divertikelblutung, die von selbst aufgehört hat, nicht entdeckt.

Weitere Maßnahmen

Falls man bei einer Darmspiegelung die Blutungsquelle nicht lokalisieren kann, findet diese Untersuchung erneut statt. Wenn es zu keinen Ergebnissen kommt, führt man eine Dünndarmuntersuchung durch. Zuerst erfolgt eine Push-Enteroskopie. Ist diese negativ, benutzt man eine Kapsel-Enteroskopie.

Operation
Handelt es sich um blutende Darmpolypen oder Darmdivertikel, führt der Arzt eine operative Entfernung durch.

Hämorrhoiden
Oftmals ist es ausreichend, Hämorriden mit Zäpfchen oder Salben zu behandeln. Bei stärkerer Ausprägung sollte man die Hämorrhoiden veröden (sklerosieren). Oftmals ist eine komplette Entfernung empfehlenswert.

Darmkrebs
Bei der Diagnose Darmkrebs verwendet der Arzt je nach Krankheitsverlauf verschiedene Behandlungsmethoden. Manchmal ist eine Operation erforderlich. Meist benutzt man Strahlen- oder Chemo-Therapie.

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